Der Wuppertaler Regisseur Benjamin Quabeck („Nichts bereuen“) sprach auf dem Campus der Bergischen Gesamthochschule über Wirklichkeit im Film. Sein neues Projekt „Verschwende Deine Jugend“, das die über 20 Jahre zurückliegende Geschichte der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft (DAF) erzählt, befindet sich momentan in der Post-Production, „und wird im Sommer dieses Jahres in den Kinos anlaufen“, sagte Quabeck.
Der mit hoher Spannung erwartete Nachfolger des mehrfach prämierten Debüts erzählt wie der ein junges Thema und folgt sogleich der seit einem Jahr massiv stattfindenden Punk- und New Wave-Historisierung. „Ich will erzählen, was wirklich ist“, sagte Quabck. Wobei sich Verschwende Deine Jugend – „ein Arbeitstitel, er wird vermutlich ganz anders heißen“ – eines anderen Wirklichkeitsbegriffs bedient, als die teilweise autobiographische Geschichte „Nichts bereuen“.
„Es ging auch darum, die Stimmung der Zeit zu kapieren“, beschrieb der junge Regisseur seinen akribisch klingenden Arbeitsansatz. – Vor zwei Jahren gelang ihm eine Neuinterpretation des gerade boomenden Jugendfilms. Ob es ihm nun gelingt, mit „Verschwende Deine Jugend“ ein Gegengewicht zum derzeitigen London-Calling-Kitsch zu schaffen? Ein wahr klingender Satz lässt das vermuten: „Man braucht auch Lebenserfahrung, weil man ansonsten irgendwann nichts mehr zu erzählen hat, und nur noch mit irgendwelchen Filmleuten rumhängt. Ich habe im Kino oft das Gefühl, das sind keine echten Menschen, das sind keine echten Filme mehr.“
So spricht jemand, der im Gegensatz zu vielen Kollegen eine Verbindung zwischen Kunst und Können herzustellen weiß. Er wird sich, um den Pop-Text „Du bist nicht echt“ vom gerade sehr beliebten „Recorder“-Album zu zitieren, mit Sicherheit nicht „auf traurige Zeiten“ einstellen müssen.