3500 Besucher kamen in diesem Jahr zum Westernabend des Bezirksvereins Heckinghausen.
Kurt Potrick richtet seine 44er-Navy-Kanone auf ein kleines Mädchen. „Seit den fünfziger Jahren bin ich Indianer- und Cowboyfan“, sagt Potrick und rückt seinen schwarzen Lederhut zurecht. Dann steckt er den Revolver in seinen Halfter zurück. „War nur Spaß“, beschwichtigt er. Das Mädchen ist in der Zwischenzeit in eine andere Ecke des Parkplatzes am Murmelbachtal gelaufen. Zum siebten Mal organisierte der Bezirksverein Heckinghausen unter der Leitung von Manfred Lieverkus den beliebten Westernabend. „Hier kommen alle miteinander aus“, sagt er.
Einige wenige Männer mit Cowboyhüten, und Lederwesten erinnern an die erste Auflage des Festes, als noch mehr Menschen im Wild-West-Outfit bis in den späten Abend feierte. „Vor sechs Jahren hatten wir zu wenig Bier organisiert“, erinnert sich Manfred Lieverkus, „wir mussten die Fässer aus umliegenden Kellern abholen.“ Das kann inzwischen nicht mehr passieren. In zwei Zelte wird vom Fass ausgeschenkt. Manfred Lieverkus rechnet mit einem Verbrauch von 980 Litern. „Seit halb zwei wird ausgeschenkt.“
Damit die 980 Liter nicht auf leerem Magen getrunken werden müssen gibt es reichlich zu Essen. Zum Beispiel eine Westernpfanne. „Die besteht aus Schweinefleisch, Mais, guten Gewürzen und vielen Zwiebeln“, verrät Dunja Albrecht, von Blau-Weiss Heckinghausen. Der Verein hat auch Bratwürstchen für den konservativen Geschmack im Angebot. Im gegenüberliegenden Zelt schwimmen die Reibekuchen im Fett und werden reichlich verkauft. „Wir können nicht klagen“, sagt Hans Walter Drein vom Western-Team des Bezirksvereins.
Der organisiert das Fest in Kooperation mit den Clubs SV Heckinghausen, Rot-Weiß Kilian, Freischwimmer Wuppertal, Colourteam und dem Kobold-Team Wuppertal. Letzteres hat eine große Stoff-Dartscheibe für das am Nachmittag statt gefundene Kinder-Indianerfest aufgebaut. Der gezielte Treffer mit dem Soft-Dart wird mit einem Buch belohnt: Kultstaubsauger Kobold. „Die lagen bei uns noch rum“, sagt der bei Vorwerk arbeitende Lieverkus. Er denkt bereits an die Abräumarbeiten. „Morgen um zehn wird hier gereinigt. Dann ist der Parkplatz sauberer als zuvor.“ Aber vorher wird kräftig gefeiert, denn: „Im Murmelbachtal sind keine Stinkstiefel. Wir sorgen für Stimmung.“