Zum jetzt.de-Kosmoskoch gehört ein kleiner, standardisierter Fragebogen, den man abschließend beantworten soll. Hier gibt es einmal den Überblick über die vergangene Woche, mit allen Mahlzeiten – von Wiener Schnitzel bis vegan.
Welchen Stellenwert hat Essen in deinem Leben? Bestimmt mehr als bei den meisten Scripted-Reality-Helden, aber auch ein kleines bisschen weniger als beim Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass („Der Butt“). Allerdings wollte ich früher eine Ausbildung als Koch antreten, habe mich aber aufgrund der fiesen Arbeitszeiten dagegen entschieden und bin „professioneller“ Leser geworden – was beinhaltet, dass Kochbücher immer noch meine Lieblingslektüre sind. Was ist dir beim Essen und Einkaufen besonders wichtig? Die Möglichkeit zur Kartenzahlung. Aber vor allem muss es frisch sein. Fleisch gibt es z.B. nur vom Metzger, niemals aus einem dieser begasten Discount-Abpackschälchen mit dem Leichenwasserflies. Ich esse auch so gut wie keine Fertigprodukte, sondern friere gerne ein: mit der IKEA-Billigvariante der viel zu teuren Tupperwaredosen.
Erinnerst du dich, wann du zum ersten Mal für dich selbst gekocht hast und wer dir das Kochen beigebracht hat? Das Kochen habe ich mir ex negativo zu den Kochergebnissen meiner Mutter beigebracht. Ein Familienfest drohte vor vielen Jahren fatal zu enden, nachdem meine Großmutter sagte, ich könne besser kochen als ihre Tochter (meine Mutter). Was war dein Lieblingsessen als Kind? Pizza oder Schaschlik vom Imbiss, Grillfleisch vom Opa. Was ist dein aktuelles Lieblingsessen? Im Sommer Salat mit geröstetem Weißbrot und ausreichend Essig oder eine kalte Melonensuppe. Was magst du gar nicht? Sogenannte „Meeresfrüchte“.
Mittags warm und abends kalt oder andersrum? Ich esse im Winter den ganzen Tag über warm – zum Frühstück Rührei mit Tomaten und Fetakäse, mittags etwas aus der Tiefkühltruhe (nur Selbstgekochtes, nie Convenience) und abends eine fette Bolognese, einen Schweinebraten, Gänsekeule mit Maronen. Im Hochsommer trinke ich am liebsten kaltes Wasser, kalten Orangensaft und koche abends dann „etwas Leichtes“ – oder es gibt Salat. Wo isst du am liebsten, am Tisch oder auf dem Sofa? Bis zu dieser Frage war mir ehrlich gesagt nicht klar, dass man auch „auf dem Sofa“ essen kann. Was trinkst du zum Essen? Wasser, Bier, Wein, Sekt. Ich habe diesen Jugendherbergs-Hagebuttentee von früheren Klassenfahrten stets gehasst.
Wie oft gehst du auswärts essen und hast du ein Lieblingsrestaurant? Ich gehe mehrmals im Monat essen – aber nicht wie meine Eltern, die sich extra schick gemacht haben. Da saßen sie dann mit erröteten Wangen im Puszta-Häuschen der unfassbar geschmacklosen Donau-Stuben von Wuppertal-Barmen, um sich bei Ćevapčići und Prošek an frühere Jugoslawien-Sommerreisen zu erinnern. Die Donau-Stuben gibt es weiterhin, doch zieht es mich eher ins kurdische Hayat bei „Onkel Mehmet“, zu Karim ins „Tinaja“, wo es für knapp zehn Euro grandioses Essen aus Portugal gibt, oder ins „Caribe“. Tipp: „Ladyfingers Kulamu“ (Okraschoten in Kokosnuss-Tamarind-Senfcreme).
Was isst du, wenn es schnell gehen muss? Da ich immer große Portionen koche und mit hausfräulicher Leidenschaft einfriere, kann ich mir jederzeit, auch wenn es schnell gehen muss, eine rechtschaffene Mahlzeit auf den Tisch stellen. Oder es gibt Müsli mit Special-K und kalter Milch. Was war das aufwändigste Gericht deines Lebens? Zum Beeindrucken der späteren Mutter meines Kindes beim ersten Date aus dem „Rote Gourmet Fraktion“-Kochbuch von KiWi: frischer, und zwar WIRKLICH frischer Thunfisch in Kapern-Thunfischsoße („Tonno Tonnato“), vorab Möhrensuppe mit Sambal Oelek (vegan), im Buch „Karotten-Kick“ genannt. Es gab auch noch Zucchiniplätzchen und es hat einen ganzen Tag gedauert, das alles zu kochen. Ich bin an dem Abend übrigens versetzt worden. Aber das ist eine andere Geschichte.
Hast du ein Standard-Gericht, wenn Eltern oder Freunde zu Besuch kommen? Meine Eltern kommen nicht zu Besuch. Meine veganen Freunde bekommen Ofenchampignons, die Vegetarier zu den Ofenchampignons einen Joghurtdip und alle anderen zu den Champignons und dem Dip ein anständiges Rindersteak, in Butterschmalz gebraten, mit Zwiebelringen und Rotweinsud (dauert etwa 20 Minuten).
(Hier geht es zu allen Kosmoskoch-Folgen und zu jetzt.de)