Die Jazzsession versammelte am Montag fünf arrivierte Musiker im 45rpm. Hendrik Gosmann (Kontrabass, Bild oben), Christian Busch (E-Piano), Stefan Aschenbrenner (Tenorsax), Martin Thissen (Schlagzeug) und Martin Zobel (Trompete) swingten eine Stunde lang zwischen Miles Davis und Belanglosigkeiten. Thissen brillierte erneut, setzte die Akzente und sorgte eben nicht nur für Rhythmus. Sein Schlagzeugspiel ist Melodie, immer wieder verblüffend einfühlsam, präzise. Auf Zobel und Aschenbrenner hatte man gehofft. Tatsächlich verebbten ihre Soli jedes Mal, schwappten wirkungslos in den Zuhörerraum. Dies lag nicht nur an ihnen, sondern weiterhin existierenden technischen Problemen im Club.
“Wir arbeiten daran“, versprach Gosmann. Ein, zwei gute Momente existierten, als sich Zobel und Aschenbrenner im Duett vage absetzten. Aber insbesondere Zobel spielte, wie sein Küchenjungen gerechtes Karohemd wirkte: auf öffentlich-rechtlichem ZDF-Fernsehgartenniveau. Es passte zum heißen Tag, die erlahmte Stimmung entbrannte selten. Doch die Laune der fünf Protagonisten erfrischte und entschädigte für vieles. Ingo Rasch, der vom Kulturbüro aus seine Hand über die Veranstaltung hält und die Finanzierung der Session-Opener-Band sichert, kann mit der ständigen Unterstützung dieser zwar mainstreamigen, doch publikumswirksamen Reihe einen beachtlichen Erfolg vorweisen. In den Sommerferien wird die Session wöchentlich veranstaltet. Das Roman Babik Trio eröffnet am 4. August. Der Eintritt bleibt weiterhin frei.