Heute spielt Italien gegen Australien. Die Sommer-Jazzsessionreihe startet. Der Wetterbericht kündigt Temperaturen von 26 Grad an. (Das Beitragsbild ist von Wikipedia)
Man darf Team, Fans und Jazzfreunden wünschen, dass dieser Montag keine Wiederholung des letzen Jazzsession-Abends wird. Vor zwei Wochen spielte Italien gegen Ghana. Lars Kuklinski hatte sich mit Trompete im Bloomclub angekündigt. Das italienische Eiscafé nebenan zeigte Flachbildschirm-Fußball. Alle Bediensteten saßen im blauen Trikot vor der Mattscheibe. Das Abendklima war warm. Pünktlich zum Anpfiff plötzlich Stromausfall. Im Bloomclub: Dunkelheit. Auf dem Bildschirm auch. Es wurde langsam kühler. Die Elektriker waren nicht erreichbar und kein Kellner traute sich, den wild telefonierenden Chef in dieser schweren Stunde zu verlassen. Sie schauten trostlos ins Leere und schickten stille SMS. Im Bloomclub wurden dagegen Kerzen aufgestellt. Gitarristin Nicole Krom fuhr zum Studentenwohnheim, einen Gürtel-Gitarrenverstärker holen. Maik Olhoff setzte sich hinters Schlagzeug und in dieser friedlich-romantischen Stimmung spielten die Jazzer akustisch „Autumn Leaves“, „The Girl from Ipanema“ und „All Blues“.
Sechs Wochen lang öffnet der Bloomclub montags seine Stahltüren, um die Sommerferien zu verschönern, immer ab 21 Uhr. Zur Eröffnung spielt das „Jean Braun Trio“ Bebop und Fusion mit dem Namensgeber an der Gitarre, Goran Vujic am Bass und Stephan Verchin am Schlagzeug. Andere Clubs haben sich ebenfalls einiges für die WM- und Ferientage einfallen lassen. Im Chili Royal auf dem Ölberg werden die kommenden Finalspiele über einen feinen, wie in der Szene getuschelt wird, mit Trinkgeldern finanzierten, Beamer gezeigt. Mittwochs gibt es anschließend bei freiem Eintritt Reggae und Dancehall mit „New Urban Ditchclassics“, freitags Powertrip-Rock mit DJ Thomas und Samstag die beliebte Listening Night. WM-gerüstet ist auch der Kitchen Klub, mit seinen Motto-Partys am 30. Juni und 1. Juli, jeweils ab 20 Uhr. Freitags läuft mit „Satisfaction“ eine „Danceparty zu den heißesten alten und neuen Hits“ (Flyerwerbung), samstags mit „Kitchen Groovz“ „Dance von den 60ern bis heute“ was im Vergleich zum Freitagsslogan nach B-Seiten-Fete klingt. Stimmt aber nicht, ist schließlich „seit fast 3 Jahren ungebrochen der erfolgreiche Dance und Groove Samstag im Tal“ (wieder Fyler). Die Viertelfinalspiele werden über eine Großleinwand übertragen.