Schwere Kater-Kost gab es Samstagnacht im Butan-Club. DJ Frank Sonic, am 27. Dezember 1982 geboren, feierte im vollen, neu dekorierten Haus mit Stargast Marco Remus.
Zunächst dachte man, der selbst- wie fremdernannte Technogladiator Remus habe seinen kleinen Bruder ins Neujahrsfeld geschickt. Sechzig Kilo hat der Schranz-Mann abgespeckt. Dick ist nur noch seine Musik, die scheinbar direkt aus den Hallen Rotterdams herüberkommt. Es war die 16. Party innerhalb von 14 Tagen für Clubchef Tobias Wicht, der jedoch nur „leicht müde“ wirkte. Dass er zudem bei Renovierungsarbeiten im Main Floor von der Leiter, aus sieben Metern Höhe gefallen war, sah man ihm Samstagabend nicht an. „Ich konnte mich nach vier Metern an einem Vorsprung abstützen“, sagte Wicht.
Selbst der aktuelle Wasserrohrbruch in der eigenen Wohnung und ein Feuer-Fehlalarm in der vergangenen Woche konnten ihm die Laune nicht verderben. Das Wasser hatte den Organisationslaptop inklusive Flugdaten gelöscht. Einen Tag vor Silvester rief Wicht deshalb Richard Bartz in München an, um DJ und Flug-Ankunft ausfindig zu machen. Dann standen vor wenigen Tagen Polizei und rote Leiterwagen vor der Butan-Pforte, weil ein Gast unnötiger Weise auf den Alarmknopf gedrückt hatte.
„Es wird immer verrückter“, konstatierte Wicht, „Silvester hat jemand im Düsseldorfer Club 3001 eine Stinkbombe gezündet.“ Dergleichen ist Samstagnacht im Butan glücklicherweise nicht geschehen und wenn man die – teilweise noch geheime – Jahresplanung des Clubs anschaut, mag man hoffen, dass dies niemals passieren wird. Sicher ist, dass die Donuts bei freiem Eintritt auftreten werden, Carl Cox erneut auflegen wird, Sven Väth am 20 März kommt und Chris Liebing mit Adam Beyer eine Payback-Party im Frühjahr schmeißen werden: Weil sie am Neujahrsmorgen fünf Stunden zu spät erschienen waren.