„Herr Doktor, ich kann meine Beine nicht mehr fühlen.“ – „Kein Wunder, wir haben Ihnen auch die Arme amputiert.“ Mit dieser und ähnlichen Pointen gewann der junge Kabarettist Kai Magnus Sting Donnerstagabend ein durchweg erheitertes Publikum im kleinen Haus des Rex-Theaters. Er wirkt, im Dreiteiler, trotz weitergehend fehlender Ähnlichkeit, wie Lars Windhorst, eben jener Jungmanager, der in anfänglichen Boomjahren der Mittneunziger Liebling des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl war.
Doch während Windhorst derweil in Ungnade gefallen ist, steht der Duisburger Sting am Anfang einer vermutlich aufstrebenden Karriere. Zwei Jahren fehlen dem 25-Jährigen bis zum abgeschlossenen Germanistikstudium in Bochum. Zwei Jahre wird er zudem mindestens benötigen, um die besuchten Linguistikseminare während des Auftritts zu vergessen und deren Inhalt aus dem Programm zu streichen.
Der eigentliche Witz liegt nämlich doppelt in Stings freier Improvisation. Dann nämlich, wenn er Flexionsirrtümer, Syntaxsteine fallen lässt und stattdessen auf Publikums-Zuruf reagiert. Die spontane Polemik gegen Wuppertal und Wiedervereinigung kommt besser an, beeindruckt stellenweise: „Dabei habe ich nicht per se etwas gegen die Wiedervereinigung – aber doch nicht mit der DDR!“