Muss ein Umbau der Preßburger Treppe 545.000 Euro kosten? Das fragen nun Dirk-Henrik Hülper (FDP) und RME Streuf (WfW) nach dem Beschluss ihrer Bezirksvertretung vom vergangenen Mittwoch.
„Diese Luxussanierung ist eine krasse Fehlentscheidung“, sagt Hülper, der sich als Einziger während besagter Abstimmung gegen die Baumaßnahme entschied. „Allein der städtische Eigenanteil in Höhe von 20 % an den Sanierungskosten beträgt ca. 109.000 Euro“ so Hülper, „das sind Gelder die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden könnten. Hier darf nicht ein falscher Quatiers – Lobbyismus zugunsten des Ostersbaum betrieben werden.“
Ähnlich sieht dies nun auch die WfW, die in der Abstimmung jedoch für den Umbau gestimmt hatte. „Eine gut beleuchtete Treppe ist in jedem Falle tatsächlich deutlich sicherer als eine schlecht beleuchtete“, gibt WfW Sprecher Streuf zu, „ob so etwas so teuer sein muss, wie das Regionale Blue Box-Projekt auf der Preßburger Treppe, darf zu recht hinterfragt werden.“ Tatsache bleibt, dass alle den Entwurf loben. Denn mehr Licht und eine Erweiterung des Podestes schaffen Sicherheit. „Die Preßburger Treppe ist zwar kein Kriminalitätsschwerpunkt“, bestätigt Michael Schmidt, Leiter der Hauptwache Hofkamp. Aber dort herrsche ein sogenannter Angstraum, der seit Jahren Bürger abschreckt, das düstere, unübersichtliche Bauwerk zu nutzen, um zur Gathe hinab, zur Flensburger Straße hinauf zu gehen.
Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Aber dort liegt es weich. Nach Einschätzung des BV-Vorsitzenden Hans Jürgen Viitenius (SPD) wird hier ein Vorzeigeobjekt gestaltet. „Und als Bezirksvertreter habe ich die Pflicht, das Beste für meinen Stadtteil zu erlangen“, sagt Vitenius, mit Hinweis auf den üppigen 80-Prozent-Zuschuss des Landes. Natürlich seien 545000 Euro eine Menge Geld. „Aber wir sparen keine Steuergelder, indem wir die Treppe nicht umbauen. Das Geld wandert dann einfach in andere Kommunen.“ Hülper will dieses Argument wiederum nicht gelten lassen: „Auch Landesmittel sind unsere Steuergelder. gerade diese Mitnahmementalität hat uns in den Kommunen und im Land in die roten Zahlen geführt.“ Spätestens hier treffen weite Felder auf eine lange Treppe.
(Dass Wuppertaler Treppen internationale Bekanntheit erlangen – wie die Holsteiner Treppe hier im Beitrag – sieht man auf Wuppertal.de, woher auch das Bild ist)