„Sex and the City“-Serien und Lifestylemagazine verkaufen uns 30+ als Hochzeit des Mannes. Stimmt das? Ich habe ab 30 kapiert: Single Malt ist einem One Night Stand vorzuziehen. Im „Mr. Big“-Modus will ich als Mann über 30 nicht rumschleichen. Studentinnen als Partner fallen aus dem „Beuteschema“ raus (so viel zu den angeblichen Schlüsselreizen, auf die wir Jungs abgehen), weil Lachscarpaccio beim Edelitaliener eine feinere Sache ist als Absturzbier an der Tanke, nach der Indieparty um halb fünf. Es gibt auf einmal ernste, echte Job-Verantwortung. Dafür frage ich mich vorm Geldautomat nicht mehr, ob Kohle auf dem Konto ist, sondern lediglich: Wie war nochmal die PIN? 30-Werden bedeutet, noch mehr PINs zu lernen, Code- und Safewörter für Firmenrechner, Firmen-, und Privathandy, fürs Onlinebanking und und und. Als Student merkte ich mir den Zahlencode vom Fahrradschloss. Schlüsselwörter meines 30plus-Lebens: Pendlerpauschale, Urlaubsantrag, Koffeinshampoo (gegen Haarausfall), Kindergeld (nur eben nicht mehr für mich), Umsatzsteuervoranmeldung und Patientenverfügung. Ich habe seit meinem 30. Lebensjahr eine Steuerberaterin. Ich sammele „Rentenpunkte“ und die gebrannten CDs meine Twentysomethingzeit kaufe ich als Gebraucht-Vinyl nach. Dafür geht’s Mitte Januar nach Lanzarote – wegen Burnout-Gefahr. Man ist ja keine 20 mehr. /Glaubt nicht alles, ich habe eine Menge Spass…) -für #Glamour